Bericht von der Gemeinderatssitzung am 10.1.2023

Die 32. Sitzung des Gemeinderates begann mit der üblichen Bekanntgabe der Beschlüsse aus der letzten nicht-öffentlichen Sitzung. Unter anderen wurde beschlossen, dass die Wohnung im Dachgeschoss der FFW Zolling für 8,50 EUR je m² vermietet und keine Einbauküche eingebaut wird.

Danach berichtete der Bürgermeister zunächst von Stellenneubesetzungen bzw. Umorganisation im Bauamt und im Amt für Sicherheit und öffentliche Ordnung. Eine besondere Änderung betrifft die Abteilungsleitung für das Amt für Sicherheit und öffentliche Ordnung. Ab 1.4. wird die Stelle von Julia Spengler besetzt. Damit muss Julia Spengler das Mandat als Gemeinderätin nach 8,5 Jahren niederlegen. Es ist vorgesehen, dass bereits in der Sitzung im Februar der Nachrücker vereidigt wird.

In das Gebäude Moosburger Str. 3a, bislang Starke Pflege, wird voraussichtlich zum 1.4. Tom’s Bäcker aus Haag a.d. Amper mit einer zweiten Filiale einziehen.

Großen Raum nahm die Vorstellung und Diskussion eines Antrags zur Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage ein (Bauleitplanverfahren zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungs- und Grünordnungsplanes mit gleichzeitiger Änderung des rechtswirksamen Flächennutzungsplanes der Gemeinde Zolling) in der Gemeinde Zolling auf den Grundstücken Fl.Nrn. 1173/TF, 1134/TF, 1194/2, 1201, 1202, 1173/1, 1194/1, 1194/7 und 1193/1 jeweils Gemarkung Appersdorf im Norden von Unterappersdorf, 85406 Zolling). Der Gemeinderat war gefordert einen Grundsatzbeschluss über die weitere Vorgehensweise zu tätigen. Über das Vorhaben hat die Solea AG in einer nicht-öffentlichen Sitzung bereits im Oktober 2022 informiert.

Die Anlage soll auf einer Fläche von rund 42 ha errichtet werden. Ihre Leistung beträgt 40 MW, welche über ein eigenes Umspannwerk in das 110 kV Netz eingespeist wird. Ein großer Pufferspeicher ermöglicht die Einspeisung der elektrischen Energie in den Nachstunden, die in der Mittagszeit sonst zu viel vorhanden wäre. Die Leistung entspricht in etwa dem Bedarf von 12.500 Haushalten, also etwa 6-mal Zolling. Die CO2-Einsparung beträgt rund 17.500 t jährlich.

Aufgrund der aufgeständerten Bauweise ist eine gleichzeitige Nutzung als Viehweide möglich, insofern Teilfläche nicht als Blühwiesen genutzt werden. Die Anlage ist eingezäunt und auch mit einer Hecke umgeben, wobei der Zaun einen Abstand zum Boden von 15 cm hat, damit kleinere Tiere hindurchschlüpfen können. Über ein Ökomonitoring wird die Entwicklung der insgesamt ökologisch aufgewerteten Fläche über mindestens 15 Jahre hinweg beobachtet.

An der Finanzierung und damit am Ertrag kann sich sowohl die Gemeinde beteiligen über eine gemeinsame Betreibergesellschaft mit den Investoren also auch interessierte Bürger*innen bei einer Rendite von 5% über 7 Jahre. Projektpartner sind neben der Solea AG noch ESB Energie Südbayern und Energy Heroes.

  • Die Anlage ist von der Straße und Unterappersdorf aus kaum zu sehen, da sie auf einer Kuppe errichtet wird.
  • Statt vieler Kleinanlagen mit wenigen Hektar Größe, hätte Zolling mit dieser Maßnahme einen großen Beitrag zur Energiewende geleistet. Der planerische Aufwand für jede Kleinanlage ist ebenso groß. Dies kann spart man sich durch eine große Anlage. Für Photovoltaik gibt es derzeit noch keine Verpflichtung, anders als bei Windkraftanlagen. Nach der BImSch (Bundes-Immissionsschutzgesetz) beträgt der Abstand einer Windkraftanlagen zu einer Ansiedlung (nicht Einzelgehöft) etwa 750m, was in Zolling fast nirgendswo möglich ist.
  • Ein Freiflächen-PV Anlage ist et 50-mal effizienter als Biogas, z.B. über Mais-Silage. Damit werden grundsätzlich, derzeit vermaiste Flächen zur Lebensmittelerzeugung frei.
  • Es müssen Rücklagen für einen etwaigen Rückbau gebildet werden. Dies ist Teil des Finanzierungskonzeptes. Ohne Rücklagen kein Neubau.
  • Da Stromerzeugung, Stromnetze und Stromvertrieb voneinander getrennt sind, kann die Gemeinde den Strom nicht an die Haushalte direkt verkaufen. Dazu wäre die Gründung eines eigenen „Stadtwerks“ nötig.
  • Durch den Grundsatzbeschluss wird kein Präzedenzfall geschaffen, sondern es handelt sich um eine Einzelentscheidung. Etwaige weitere Anlagen werden weder ausgeschlossen noch müssen sie genehmigt werden.
  • Der Gemeinderat hat den Grundsatzantrag mit zwei Gegenstimmen angenommen. Der Antragsteller kann nun mit den weiteren Planungen fortfahren. Über das tatsächliche Projekt wird erst zu einem späteren Zeitpunkt und nach einer gemeinsamen Ortsbegehung entschieden.

Nach der Erteilung einer Baugenehmigung zur Errichtung einer Lagerhalle in Oberappersdorf und der Vergabe einer Tiefbaumaßnahme stimmte der Gemeinderat der Förderung der Narhalla Zolling e.V. in Höhe von 3.500 EUR zu.
Auch wurde der Bürgermeister ermächtigt, der Zweckvereinbarung für die Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten im Landkreis Freising beizutreten, sonst müsste die Gemeinde einen eigenen Datenschutzbeauftragten bestellen.

Abschließend wurden noch einige Anregungen eingebracht:

  • Die Gemeinderäte wurden zur Teilnahme am Seniorennachmittag eingeladen.
  • Der Kunststoffeisbahn am Münchner Flughafen hat nicht überzeugt. Es sollen weitere Anlagen besucht werden, um ein gutes Eislauferlebnis zu ermöglichen.
  • Es wäre gut, wenn man den geplanten Abenteuerspielplatz am Anglberger Weiher mit Spielgeräten wie am Outdoor-Fitness-Park am SteinPark ausstatten könnte.
  • An der Bushaltestelle in Anglberg wäre eine Solarleuchte wünschenswert.
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