UBZ hört zu: Was brauchen unsere Kinder?

Am Dienstag 14.2.203 trafen sich im Sportheim Zolling 21 interessierte Eltern zum Austausch mit der UBZ, um gemeinsam zu besprechen, was in der Gemeinde Zolling hinsichtlich Kinder und Jugendlichen bereits gut läuft und was noch besser werden könnte und sollte. Dank der Anwesenheit von Bürgermeister Helmut Priller konnten viele Fragen unmittelbar beantwortet werden. Die offenen Punkte, Vorschläge und Anregungen werden die anwesenden Gemeinderäte, insbesondere der frisch gewählte Jugendreferent Alexander Hildebrandt in die Verwaltung bzw. den Gemeinderat bringen.

Ein bekanntes Problem ist der derzeitige Mangel an Kita und Kiga Plätzen, hauptsächlich verursacht durch den überraschenden Wegfall einer Gruppe im katholischen Pfarrkindergarten. Die Gemeinde gewährt den Erzieherinnen des gemeindlichen Kindergartens eine Ballungsraumzulage. Verbunden mit dem ausgezeichneten Betriebsklima finden die Kleinen Strolche immer ausreichend Bewerber*innen. Im Pfarrkindergarten ist dies leider nicht der Fall. Es besteht aber gute Aussicht, dass die Lücke im Pfarrkindergarten im Herbst dieses Jahres durch Neueinstellungen aufgelöst werden kann.

Die Gemeinde beobachtet die Geburtenentwicklung sehr genau. Konnte bislang von stabilen Kinderzahlen ausgegangen werden, ist mit Corona ein Wachstum von 3-5% zu erwarten. Die Gemeinde hält daher Ausschau nach geeigneten Grundstücken, um nötigenfalls einen weiteren Kindergarten zu errichten. Gleichzeitig ist wichtig zu verstehen, dass von Beginn der Planung bis Bezug leicht drei Jahre vergehen. Das Aufstellen von Containern verkürzt die Bauzeit z.B. im Gegensatz zu Holzständerbauweise nur unerheblich, die Planungs- und Genehmigungszeit lässt sich nicht beschleunigen.
Schneller umsetzen lässt sich möglicherweise ein Waldkindergarten, vorausgesetzt es finden sich ausreichend viele Eltern, die ein solches Angebot für ihre Kinder in Anspruch nehmen wollen. Die heurige Anmeldung ab 3. März ist ein guter Zeitpunkt den Bedarf und die Bereitschaft zu erfragen. Herausforderung ist hier insbesondere, Vorschulkindern angemessene Räumlichkeiten zur Schulvorbereitung zur Verfügung stellen zu können.

Eine weitere Alternative ist die Einrichtung einer Großtagespflege für bis zu 10 Kindern. Die Auflagen für ein solches Konzept sind geringer und daher einfacher umzusetzen. Entsprechende Überlegungen wurden aus Palzing kommend an die Gemeinde herangetragen. Hier fehlt es derzeit an einer geeigneten Immobilie.

Eine weitere Option ist die Inanspruchnahme von Tagesmüttern, insbesondere für Krippenkinder. In allen Fällen würde die Gemeinde einen Defizitausgleich übernehmen, wie sie es jetzt bereits für den Pfarrkindergarten tut. Die Kostendeckung erfolgt immer nach dem Schema: staatliche Gelder plus Elternbeiträge plus Defizitausgleich der Gemeinde.

Ab 2026 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule schrittweise eingeführt. Dies ist ein weiterer Themenkomplex, um dessen Lösung sich der Schulverband bereits Gedanken macht.

Im Gespräch wurde festgestellt, dass es schade ist, dass die beiden Kindergärten weniger als in der Vergangenheit miteinander kooperieren. Im letzten Jahr beispielsweise gab es zwei Martinsumzüge, zu denen zudem keine Grundschulkinder zugelassen waren. Der Bürgermeister möge dies doch bitte mit den beiden Kindergartenleitungen besprechen.

Bemängelt wurde auch, dass es nur eine Gruppe für das Kinderturnen gibt und eicht eine zweite Gruppe gefüllt werden könnte. Problem ist, dass es zu wenige Ehrenamtliche gibt, die eine solche Gruppe übernehmen könnten. Eine Lösung könnte sein, dass der Sportverein besser über die Anforderungen an eine Übungsleitung kommuniziert. Bei einem besseren Verständnis würden sich vielleicht bereitwillige Eltern finden. Und sei es nur für wenige Jahre. Die Gemeinde hat die Zuschüsse zur Jugendförderung verdoppelt. Es liegt also nicht am Geld, sondern an der Bereitschaft sich regelmäßig zu engagieren.

Der allgemeine Lehrermangel macht sich auch in Zolling bemerkbar. So kann nur noch der Pflichtunterricht abgedeckt werden. Für zusätzliche Angebote und außerschulische Arbeitsgruppen fehlen die Lehrkräfte.

Die Schule als solches in bestens organisiert. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung hervorragend. Seit Herr Dittmeyer sind Sachen möglich, die vorher nicht denkbar waren, z.B. dass die Nähmaschinen für das Ferienprogramm genutzt werden können, ebenso wie die Schulküche. Die Ausstattung ist auch hinsichtlich Digitalisierung auf dem neuesten Stand. Nachhaltig und dauerhaft wird auch die zentrale Lüftungsanlage im Grundschulbereich wirken. Diese führt ständig gereinigte Frischluft zu und die Abwärme wird für Heizzwecke genutzt. Damit ergibt es ein gutes Lernklima und einen positiven Effekt auf die Energiebilanz der Schule.

Ausdrücklich gelobt wurde auch das Verpflegungsangebot sowohl in der Schule als auch im Gemeindekindergarten, wo selbst gekocht wird oder wie beim Gesunden Frühstück sich die Kinder ihre Brotzeit selbst zubereiten.

Die Angebote der Bücherei werden vormittags und nachmittags rege genutzt. Die Freizeitangebote organisiert von Frau Durst und Frau Funk werden gut angenommen.

Die Gemeinde bemüht sich um die Anstellung eines mobilen Sozialarbeiters (m/w/d), um auf Kinder und Jugendliche zuzugehen und Brennpunkte im Vorfeld zu entschärfen. Es wäre schön, wenn sich daraus Chancen für eine Wiederbelebung des Jugendtreffs in Eigenregie der Jugendlichen ergeben würde. Der Jugendtreff wird derzeit durch „Zolling zockt“ und eine Bastelgruppe von Lucia Kattinger genutzt.

Angedacht ist Errichtung einer Kunststoffeisbahn neben der Stockschützenhalle, die ein gutes Gleiterlebnis bietet. Die bisher angeschauten Bahnen haben nicht überzeugt.

Seit diesem Jahr bemüht sich die Badmintongruppe insbesondere um Kinder. Derzeit nehmen rund 6-8 Kinder regelmäßig an den Trainings teil.

Fußball steht auch den Mädchen offen, doch fühlen sich viele davon nicht so stark angezogen und such nach Alternativen. Klettern wäre etwas, zumal die Turnhalle über eine gute Kletterwand verfügt. Auch fehlt es wieder am Wissen um die Möglichkeiten und an freiwilligen Kümmerern. Ein entsprechender Aufruf im Zollo wäre gut.

Meiseller hat sich als Treffpunkt für einige Kinder herauskristallisiert. Desweiteren wäre eine Eisdiele oder ein Café im Ortszentrum wünschenswert. Da trofft es sich gut, dass in die derzeitige Starke Pflege demnächst ein Bäcker einziehen will. Der Bürgermeister soll bitte ein entsprechendes Angebot anregen.

Hinsichtlich Verkehrssicherheit wurde besonders die Kreuzung Roiderstraße/Rotnpeckstraße bemängelt. Der Kreuzungsbereich ist schwer einsehbar und es sind keine Gehwege vorhanden. Dadurch dass die Rotnpeckstraße vergleichweise wenig befahren wird, sind insbesondere Kinder versucht, die Straße zu queren ohne auf den Verkehr zu schauen. Gleichzeitig ist die Kanalbrücke eine gerne genommene Verbindung von und Richtung Freising. Es ist eine Frage der Zeit, bis ein größerer Unfall passiert. Problematisch sind auch die Kreuzung Flitzingerstraße/Moosburger Straße und die T-Kreuzung Birkenweg/Palzinger Straße.

Die Veranstaltung schloss mit der Feststellung, dass Zolling grundsätzlich gut aufgestellt ist, insbesondere auch im Vergleich zu anderen Gemeinden. Gleichzeit gibt es berechtigte Wünsche nach weiteren Verbesserungen.

Um die Meinungen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen abzufragen, wurde eine schriftliche Befragung für wenig zielführend erachtet. Besser ist die persönliche Ansprache. Die Teilnehmer – und alle Interessierten Darüber hinaus – sind aufgerufen, ihre Kinder entsprechend zu befragen und die Ergebnisse weiter zu geben.

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